Die Hintergründe der kindlichen Aktivität
Kinder wollen von Natur aus lernen. Und da gehört die körperliche Aktivität dazu. Im Gehirn werden durch die körperliche Aktivität Verknüpfungen hergestellt, Muskeln und Sehnen werden trainiert. Kinder lernen beim Bewegungsangebot aber noch weitaus mehr. Es geht um das Erlernen von sozialen Kompetenzen. Bewegungsübungen bringen Kinder einander näher. Und vor allem in einem Bewegungsraum müssen Kinder beim Herumlaufen und bei anderen körperlichen Aktivitäten aufeinander Acht geben.
Vor allem Pädagogen in der Kita können die Bewegungserfahrungen der Kinder unterstützen. Gezielte Bewegungsübungen können hier eine wichtige Funktion einnehmen. Es geht aber nicht nur um die schnellen Bewegungsangebote, bei denen sich die Kinder austoben und die Energie ablassen können. Kindern sollte der Körper bewusst gemacht werden. Atemübungen oder Kinderyoga können hier eine gute Möglichkeit sein, wie der Bewegungsraum ebenfalls genutzt wird. Kinder wollen und sollten eben nicht nur an der Schaukel spielen, und ihre körperlichen Grenzen erfahren. Sie sollten sich vor allem auch spüren lernen.
Negative Folgen des Bewegungsmangels
Mit der kindlichen Aktivität gehen zahlreiche Lernerfahrungen einher. Lernen bedeutet aktiv sein, und umgekehrt. Nur wer aktiv in der Welt ist, und diese aktiv wahrnimmt, kann sich weiterentwickeln. Bei Stillstand kommt es auch zum Stillstand in der Entwicklung. Und das hat fatale Folgen für den Nachwuchs.
Immer mehr Kinder leiden bereits in jungen Jahren an Haltungsschäden. Dieses Problem geht vor allem auf fehlende Bewegungsangebote zurück. Der Bewegungsmangel kommt dadurch zustande, dass Kinder nicht mehr lernen, wie sie sich bewegen sollen. In den letzten Jahren wird das Fernsehen beliebter als das Toben im Freien. Und das hat maßgebliche und negative Folgen auf die Entwicklung der Kinder. Nicht nur die Motorik, die Sensorik und die kognitiven Eigenschaften werden durch einen Bewegungsmangel in Mitleidenschaft gezogen. Wenn sich Kinder nicht an der Schaukel aufhalten dürfen oder können, wenn sie nicht den Spielplatz unsicher machen dürfen, dann werden auch die sozialen Kompetenzen im Laufe der Zeit verkümmern.
In der Kita sollte auf gesunde Aktivität geachtet werden
Pädagoginnen können im Kindergarten einiges an Unterstützung bieten, wenn es um Bewegungsübungen geht. Hier können Kinder die großen und kleinen Herausforderungen des Lebens auf spielerische Art und Weise lernen. Damit Kinder den Unterschied zwischen Ruhe und Aktivität kennenlernen, und diese beiden Zustände gezielt einsetzen können, stellt der Bewegungsraum eine gute Alternative dar.
Belebende und aktivierende Übungen sollten lediglich in einem Bewegungsraum durchgeführt werden. Kinder sollten außerhalb dieses Raumes zur Ruhe finden können. Denn wie immer im Leben geht es um eine gute Balance zwischen Bewegungsangeboten und Ruhe. Weisen die Kindergärten einen Außenbereich aus, können die Bewegungseinheiten vor allem an der frischen Luft durchgeführt und angeboten werden. Da sollten die Kinder dann schon an der Schaukel aktiv werden und an den Klettergerüsten die Fähigkeiten erweitern.
Selbst, wenn die finanziellen und die räumlichen Möglichkeiten in einer Kita sehr begrenzt sein sollten, können zahlreiche Bewegungsangebote auf dem Tagesplan stehen. Auch alltägliche Gegenstände können für die Bewegungseinheiten umfunktioniert werden. Der große Vorteil hierbei besteht vor allem darin, dass Kinder lernen, wie mit wenig Aufwand für Aktivität gesorgt werden kann.
Die Bewegungsangebote in der Kita sollten freiwillig und spielerisch sein. Anders als in der Schule sollten Aktivität und körperliche Bewegungen in der Kita nicht druckvoll erlebt werden. Kinder sollten an den Bewegungsangeboten Spaß haben, denn so lassen sie sich schnell für Neues begeistern. Auf spielerische Art und Weise können Fähigkeiten mit Bewegungen erweitert und aktiviert werden. Und keine Sorge: Kinder lassen sich bei entsprechenden Angeboten sehr schnell mitreißen. Die Angebote müssen eben nur auf die Bedürfnisse der Kinder zugschnitten sein.
Auch Eltern dienen als Vorbilder
Nicht nur die Pädagoginnen im Kindergarten dienen als Vorbilder und können Kindern die Bewegungen und die Aktivierung näherbringen. Das Ganze beginnt schon in den eigenen vier Wänden. Aktive Eltern werden auch aktive Kinder haben. Wenn Eltern Bewegungsangebote ernst nehmen, wird alles leichter von der Hand gehen. Kinder lassen sich eben auch Zuhause oder im Park schnell motivieren und für Bewegungen begeistern.
Vor allem in jungen Jahren sind Kinder auf die Interessen der Eltern angewiesen. Die Anmeldung für sportliche Aktivitäten erfolgt eben nur über die Eltern. Und auch die Angebote im Park machen mit den Eltern weitaus mehr Spaß. Auch, wenn Eltern nicht zu aktiven Bewegungen neigen, sollten sie für ihre Kinder über den eigenen Schatten springen. Es geht eben um die aktive Entwicklung der Kinder.
Im Kindergarten können Angebote im Bewegungsraum gesetzt werden. Aber auch Zuhause sollten Eltern an den Bewegungen dranbleiben, und die Kinder aktivieren und motivieren. Die Weichen für eine gute kindliche Entwicklung werden eben schon sehr früh gelegt. Und wenn Pädagogen und Eltern eine gute Einheit bilden, kann bei der Entwicklung der Kinder nicht mehr viel schiefgehen. Es macht doch auch richtig viel Spaß, wenn man selbst wieder mal Kind sein darf, mit dem eigenen Nachwuchs die Schaukel unsicher macht, und über den Kinderspielplatz tollen kann, oder?